Lebensgefährliche Dosis Alprazolam in «4AcO-DMT»-Kapsel entdeckt
Anfang Mai ist bei einer im Drug Checking abgegebenen Kapsel eine lebensbedrohliche Dosis des Wirkstoffs Alprazolam festgestellt worden.
Hohe Dosis - lebensgefährliche Nebenwirkungen
Die Probe wurde Anfang Mai bei dib Bern, im Drug-Checking-Angebot von CONTACT Nightlife abgegeben. Die Person, welche die Substanz testen liess, hatte am Wochenende zuvor eine dieser Kapseln konsumiert. Kurz nach der Einnahme hat sie sich beim Sturz am Kopf verletzt und ist 5 Stunden ohnmächtig gewesen. Die Analyse der Probe ergab, dass pro Kapsel 17 mg Alprazolam enthalten waren. Dies entspricht fast der sechsfachen Menge der maximal zugelassenen Dosis einer Alprazolam-Tablette (Xanax®) in der Schweiz (3 mg pro Tablette). Die Analyse wurde im Pharmazeutischen Kontrolllabor der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit mit CONTACT Nightlife durchgeführt.
Falsche Deklaration
Die als 4-Acetoxy-DMT (4AcO-DMT) deklarierten Kapseln enthielten nebst wenig 4AcO-DMT den Wirkstoff Alprazolam. Alprazolam wird der Gruppe der Benzodiazepine zugeordnet. Diese Substanz hat eine beruhigende und sedierende Wirkung und wird im menschlichen Körper sehr langsam verstoffwechselt (Halbwertszeit von 12-15 Stunden). Es wird zur Behandlung von Angstzuständen und Panikstörungen sowie auch als Rauschmittel gebraucht. In hohen Dosen oder mit anderen dämpfenden Substanzen (z.B. Alkohol oder Opiaten) konsumiert kann Alprazolam zu Bewusstlosigkeit, Atemdepression und Tod führen. Zu Wechselwirkungen mit 4AcO-DMT gibt es keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Gefährlicher Kauf im Darknet
Die getesteten Kapseln wurden in einem Darknet-Shop bestellt. Auch wenn diese Shops auf den ersten Blick sicher und professionell aussehen können, kann man nicht davon ausgehen, dass die Substanzen unbedenklich sind und die Deklarationen stimmen. Aus diesem Grund ist es sehr zu empfehlen, die Substanzen, wenn möglich, vor dem Konsum im Drug Checking testen zu lassen. Auch bei Pulvern und kristallinen Proben kommt es immer wieder zu Falschdeklarationen. Auch hier gilt: Vorsicht beim Konsum oder noch besser vorher testen lassen.
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