Codein
Substanz
Gewinnung
Codein (Methylmorphin, C18H21NO3) ist ein natürlicher Bestandteil von Opium und wird aus dem Schlafmohn gewonnen.
Erscheinungsformen
Codein wird selten allein, häufiger in Kombination mit anderen Wirkstoffen (z.B. Koffein oder Paracetamol) als Hustenstiller in Form von Tabletten, Sirup, Brausetabletten, Kapseln oder Bronchialpastillen verwendet. Codein gemischt mit einem Süssgetränk ist bekannt als Texas Tea, Lean, Purple Drank oder Sizzurp.
Konsumformen
Geschluckt, selten rektal (Zäpfchen)
Dosierung
20 – 150 mg, max. 200mg/Tag. Höhere Dosen können vom Körper nicht metabolisiert werden; sie führen nur zu einer längeren Wirkung und erhöhen das Risikopotential.
Wirkung
Wirkungen
Codein ist ein Arzneimittel. Die Wirkung ist sehr individuell und reicht von Gelassenheit, Unbeschwertheit, Euphorie, Aufgeregtheit bis hin zu einer Steigerung des Selbstbewusstseins. In höheren Dosen (100 – 200mg) tritt eine stark beruhigende, leicht sedierende Wirkung auf.
Wirkungseintritt
10 Min. (rektal), 30 Min. (oral). Die Wirkung tritt schneller ein, wenn Codein mit Kohlensäure und Zucker gemischt wird – es kommt zu einem Flash.
Wirkdauer
Ca. 1 – 3 Stunden (Nacheffekte bis zu 2 Stunden)
Risiken
Risiken und Nebenwirkungen
Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Frösteln, erhöhte Temperatur, Schwitzen, Dehydration, Appetitlosigkeit. Bei hohen Dosen senkt sich die Atemfrequenz bis hin zu einer lebensgefährlichen Atemdepression.
Bei Überdosierung oder in Kombination mit anderen Downer kann es zu einer lebensgefährlichen Atemlähmung kommen. Zudem treten relativ häufig Magenkrämpfe und Verstopfung auf. Beim Mann kann es zusätzlich zu Erektionsstörungen kommen.
Langzeitrisiken
Codein ist ein Opiat. Es besteht die Gefahr einer psychischen und physischen Abhängigkeit. Toleranzentwicklung und Einschränkung des medizinischen Potenzials, Abhängigkeit mit psychischen und körperlichen Symptomen, verminderte sexuelle Lust/Unfruchtbarkeit, Verstopfung, Schlafstörungen und Ruhelosigkeit.
Safer Use
- Codein ist ein Arzneimittel und sollte deshalb nur medizinisch begleitet und im Krankheitsfall während einer limitierten Zeit eingenommen werden.
- Niedrig dosieren und nicht gleich nachlegen, maximale Tagesdosis nicht überschreiten – es kann sein, dass sich kein Rausch einstellt.
- Genügend Wasser trinken (5 dl pro Stunde).
- Codein gemischt mit Süssgetränken ist heimtückisch, da durch die Kohlensäure und den Zucker die Wirkung schneller eintritt und intensiver ausfällt, Codein lässt sich so weniger gut dosieren.
- Kein Mischkonsum, vor allem nicht mit anderen dämpfenden Substanzen wie Alkohol, Cannabis, Schlafmittel oder GHB/GBL.